Ulla Thönnissen klagt gegen belgischen Reaktor Tihange 2

22.12.2016

Die CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU-Fraktion im Städteregionstag, Ulla Thönnissen, hat Klage gegen den Betrieb des belgischen Atomreaktors Tihange 2 eingereicht. Gemeinsam mit den Vorsitzenden der fünf im Städteregionstag vertretenen Fraktionen sowie dem Personalratsvorsitzenden der StädteRegion Aachen und zwei Unternehmen, hatte sich die CDU-Politikerin der zweiten Klageschrift der Städteregion Aachen als „natürliche Person“ angeschlossen.

Am Donnerstag, 22.12.2016, wurde die Klageschrift in Brüssel unterzeichnet und offiziell übergeben. Diese richtet sich gegen den Staat Belgien, die belgische Atomaufsichtsbehörde FANC und den Betreiber des Atomkraftwerks Engie Electrabel und fordert die Stilllegung des maroden und störanfälligen Reaktors.

Begründet wird die Klage mit der unmittelbaren Betroffenheit der Bevölkerung in der Aachener Region im Falle eines „größten anzunehmenden Unfalls“ (GAU). Denn die Auswirkungen eines GAU in Tihange wären laut den Ergebnissen einer Studie des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien katastrophal und könnten Aachen unbewohnbar machen.

„Ich habe mich zu der Klage entschlossen, weil meine Familie und ich bei einem Unfall des maroden Meilers unmittelbar von den Auswirkungen an Leib, Leben und Gesundheit betroffen sind, und weil ich als gewählte Volksvertreterin von der Aachener Bevölkerung diesen Auftrag erhalten habe. Es gibt kein Thema, auf das ich in Aachen häufiger angesprochen werde, als das Thema Tihange“, so Thönnissen.

An der Klage beteiligt sind neben der Städteregion Aachen auch die Stadt Maastricht und die Gemeinde Wiltz in Luxemburg.

Es ist bereits die zweite Klage der Städteregion Aachen gegen den Weiterbetrieb von Tihange 2. Schon im Februar 2016 hatte die Städteregion als Gebietskörperschaft Klage beim belgischen Staatsrat eingereicht.