Unter dem Motto „CDU Aachen im Dialog mit Wirtschaft und Mittelstand in Aachen“ wurden in einer lockeren Talkrunde mit Experten die Interessen aber auch Probleme der mittelständischen Unternehmen aus Aachen näher beleuchtet. Die Veranstaltung war die erste aus der Reihe: CDU Aachen im Dialog mit ...
Für Ulla Thönnissen, Mitglied im Ausschuss für Innovation, Wissenschaft und Forschung im Landtag und Kreisvorsitzende der Aachener Christdemokraten ist es besonders in diesen Zeiten wichtig, das Ohr "nah bei den Menschen" zu haben und als Politikerin die Anliegen und Sorgen der Bevölkerung wahrzunehmen.
Das Thema Wirtschaft liegt ihr persönlich sehr am Herzen: „Gerade was die Wirtschaft und den Mittelstand angeht, spreche ich aus eigener Erfahrung. Da ich früher selbst ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern geführt habe, kenne ich die Hemmnisse und Probleme, mit denen sich Unternehmer täglich auseinander setzen müssen.“
Als Gastredner hielt Hendrik Wüst, Mitglied des Landtags und Vorsitzender der MIT NRW und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU Landtagsfraktion, einen kurzen Impulsvortrag, in dem vor allem eins deutlich wurde: „Wir müssen den Menschen Lust auf Wirtschaftswachstum machen, denn Wirtschaftswachstum bedeutet Wohlstandserhalt. Dabei spielt die Digitalisierung eine große Rolle, denn sie kann zusätzliches Wachstum generieren“, betonte Wüst. Dagmar Wirtz, geschaftsführende Gesellschafterin von 3win Maschinenbau GmbH und Alice Brammertz, Prokuristin der Schreinerei Brammertz GmbH, sprachen indes konkrete Probleme an, die sie in ihrem beruflichen Alltag immer wieder erleben. „Für uns ist es sehr schwer, Geschäfte zu akquirieren und insbesondere der Formalismus bei öffentlichen Ausschreibungen verkompliziert so einiges“, so Brammertz, und Wirtz ergänzte: „Mein Eindruck ist, dass die Politik auch teilweise zu spät reagiert. Gerade bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt hat vieles unglaublich lange gedauert und war von den Abwicklungen her sehr kompliziert.“
Für Ralf Bruns, Hauptgeschäftsführer der Vereinigten Unternehmerverbände Aachen (VUV) sind die Probleme nicht neu. Allerdings berichtete er noch von einer weiteren Problemlage: „Wir haben hier in Aachen 240 Mitgliedsbetriebe und merken, dass die Unternehmen oft Schwierigkeiten haben, neue Mitarbeiter zu finden, sogar sog. "ungelernte". Mit dem Projekt „Industrie 4.0“ möchten wir diese Probleme lösen. Und dafür ist es immens wichtig, mit allen Beteiligten enger zu kooperieren.“ Insbesondere die Nachwuchssorgen spielen bei den Unternehmern eine große Rolle, wie auch Dr. Oliver Grün, Gründer und CEO der Grün Software AG sowie Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. betonte : „Die Kinder müssen schon in der Schule auf die Wirtschaft und die Digitalisierung, die eine große Chance beinhaltet, vorbereitet werden. Digitalkunde wäre da eine gute Option. Denn nur mit Innovation können wir Wohlstand erhalten.“
Dem konnte sich Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen, nur anschließen. Er resümierte: „Die Wirtschaft bewegt sich auf einem guten Niveau und die Lage ist gut, aber nicht hoffnungsvoll, denn immer weniger Menschen machen sich Gedanken darüber, worauf der Wohlstand beruht. Dieses Problem holt uns immer mehr ein. Aufgabe der Politik ist es meiner Meinung nach, die Bürokratisierung und die unzähligen Regeln für Unternehmer massiv zu lockern.“ Für Ulla Thönnissen war die Auftaktveranstaltung „CDU Aachen im Dialog mit Wirtschaft und Mittelstand in Aachen“ besonders interessant: „Zu hören, wo der Schuh sprichwörtlich drückt und welche Erfahrungen die Unternehmer machen, ist spannend und interessant zugleich und zeigt der Politik auf, wo Handlungsbedarf besteht.“
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